Der Buckingham Palace spaltet die Meinungen der Londoner wie wohl kein zweites Gebäude. Für Manche ist es das hässlichste Gebäude der Stadt, für die große Mehrheit allerdings der Inbegriff des englischen Königshauses. Der Palast wurde 1703 ursprünglich als Herrschaftssitz des Dukes of Buckingham als zierliches „Buckingham House“ in einem kleinen Wäldchen errichtet. 1762 kaufte König George III. das Gebäude für seine Frau Charlotte und ließ es zum „Queens House“ (Haus er Königin) ausbauen. 1826 wurde es das zum Palast ausgebaut, nachdem George IV. den berühmten Architekten John Nash damit beauftragte, das eher schlichte Gebäude in einen Bauwerk zu verwandeln, das einem König würdig sei. Queen Victoria erhob das Gebäude 1837 zur offiziellen königlichen Residenz in London, was es bis heute ist. Ist der Monarch anwesend, wird dies mit dem Hissen des Union Jack über dem Palast verkündet. Jeden Tag versammeln sich Tausende Besucher um die traditionelle Wachablösung zu sehen und mit etwas Glück einen Blick auf die Königin zu erhaschen. Seit Beginn der 90er Jahre sind kleine Teile des Palastes zu besichtigen, allerdings nur während des Sommerurlaubs der Queen. Die Haupträume des Buckingham Palace liegen im „Piano Nobile“, dem Hauptgeschoss im hinteren Teil des Palastes. Neben zahlreichen Räumen für Gemälde (unter anderem sind hier Bilder von Van Dyck, Rubens und Rembrandt zu besichtigen), Suiten, und Musikzimmern liegen hier auch die Staatsgemächer. Außerdem befindet sich im Hauptgeschoss auch der Thronsaal. Im Geschoss darunter befindet sich eine Suite mit etwas weniger prunkvollen Räumen, die „Halbstaatsgemächer“. Sie dienen vor allem für Privataudienzen und weniger formelle Empfänge, wie beispielsweise die alljährlichen Gartenpartys der Queen. Viele Räume des Buckingham Palace sind geprägt von den Stilen und Vorlieben der verschiedenen Könige. Zur Zeit sind ca. 450 Personen im königlichen Palast beschäftigt, die dort zum großen Teil ebenfalls wohnen. Neben Empfängen, Audienzen und Banketten dient der Buckingham Palace auch als Ort für die alltägliche Zeremonie des Wachenwechsels „Changing of the Guard, die von vielen Toristen ebenfalls besucht wird.