Staatsoberhaupt
Staatsoberhaupt, der höchste Repräsentant eines souveränen Staates, der auch Regierungschef sein kann oder nicht. Die Rolle des Staatsoberhaupts ist in erster Linie repräsentativ und dient dazu, die Einheit und Integrität des Staates nach innen und außen zu symbolisieren.
Der spezifische Titel des Staatsoberhauptes hängt vom politischen System des Staates ab. So ist das Staatsoberhaupt in einer Monarchie in der Regel ein König oder eine Königin, während diese Rolle in einer Republik in der Regel vom Präsidenten ausgefüllt wird. Auch die Art der Wahl des Staatsoberhaupts variiert je nach politischem System: direkte Wahl durch das Volk, indirekte Wahl durch eine gesetzgebende Körperschaft oder ein Wahlkollegium und Erbfolge. In Diktaturen wird das Amt oft einfach mit Gewalt übernommen.
Das Staatsoberhaupt kann über erhebliche verfassungsrechtliche Befugnisse verfügen oder nur die mit seinem Titel verbundene zeremonielle Autorität ausüben. Das Vereinigte Königreich beispielsweise ist eine konstitutionelle Monarchie, in der der Monarch als Staatsoberhaupt eine wichtige, aber hauptsächlich symbolische Funktion im britischen politischen System ausübt: Er eröffnet jede neue Sitzungsperiode des Parlaments, löst es vor allgemeinen Wahlen auf, ernennt formell den Premierminister und vertritt das Land im Ausland. Der französische Staatspräsident hingegen verfügt über weitreichende Befugnisse, wie den Abschluss von Verträgen mit ausländischen Regierungen und die Führung der Streitkräfte. In beiden Fällen ist das Staatsoberhaupt (Monarch oder Präsident) vom Regierungschef, dem Premierminister, zu unterscheiden. In anderen Ländern, wie den Vereinigten Staaten und den Philippinen, ist das Staatsoberhaupt gleichzeitig Regierungschef und hat somit die mit beiden Titeln verbundenen Pflichten und Vorrechte.